at home / 13.10.2021

Warum Ökostrom wichtig ist – Grüner Strom-Label

lWerbung | Mit der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Erdgas zur Stromgewinnung, wird der natürliche Treibhauseffekt verstärkt. Dieser hat einen weltweiten Temperaturanstieg zur Folge. Die Auswirkungen dieser Erwärmung spüren wir schon jetzt. Für die Gewinnung von Strom sind fossile Brennstoffe die am häufigsten genutzten Energiequellen. Doch diese Stoffe sind keine unendlich verfügbaren Ressourcen. Es sind endliche und weltweit ungleich verteilte Stoffe nach denen tief gebohrt werden muss, was neben den ausgestoßenen Emissionen die Umwelt enorm belastet und Ökosysteme zerstört.
Die fossilen Rohstoffe können nicht einfach so direkt in Strom oder Wärme umgewandelt werden. Sie müssen aufbereitet werden, damit sie in Kraftwerken gleichmäßig verbrannt werden können. Auch diese Umwandlung – vom Rohstoff zu einem Energieträger – benötigt Energie. Dazu kommt, dass zwischen dem Ort ihrer Gewinnung und dem Ort ihres Verbrauchs weite Transportstrecken zurückgelegt werden. So entstehen Energieketten, Abhängigkeiten von Anderen und hohe Transportverluste.

Laut Greenpeace werden die fossilen Energieträger in den nächsten 200 Jahren verbraucht sein. Denn aufgrund ihrer Entstehungszeit von Jahrmillionen werden sie sich nicht so schnell erneuern können, wie wir sie verbrauchen. Es ist längst Zeit für eine Energiewende. Nicht zuletzt, um auch die Ziele des Pariser-Klimaabkommens zu erreichen.

| Erneuerbare Energien

Die Stromerzeugung mit erneuerbaren Ressourcen verursacht einen wesentlich geringeren bis zu keinem CO2-Ausstoß. Der Strom wird aus Wind-, Wasser-, und Solarenergie sowie Biomasse gewonnen. Diese Ressourcen sind unerschöpflich und nachwachsend (Holz oder Stroh für Biomasse z.B.).

| Warum Ökostrom? Und warum Ökostrom mit Grüner Strom-Label

Mit dem Bezug von Ökostrom bringt man deutlich zum Ausdruck, dass es eine große Rolle spielt, woher der Strom kommt. Es ist ein klares Signal gegen die Verbrennung fossiler Energieträger und ein einfacher Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Doch nicht nur die Nachfrage nach Strom aus erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren  deutlich gestiegen, es gibt auch immer mehr Ökostromtarife. Doch aufgepasst: Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Ein Großteil der vermeintlichen Ökostromtarife nutzen weder Strom aus erneuerbaren Energien, noch führen sie zu einem Ausbau erneuerbarer Energien. Verbraucher*innen werden schlichtweg hinters Licht geführt.

Welcher Strom aus meiner Steckdose kommt kann ich nicht beeinflussen. Was ich allerdings beeinflussen kann ist die Wahl des Stromtarifs. Hier ist es wichtig auf hochwertige Ökostromtarife zu setzen. Bei der Vielzahl von Ökostrom-Anbietern und -Tarifen ist es allerdings schwer den Überblick zu behalten und nachzuvollziehen, was denn echter Ökostrom ist. Aus diesem Grund gibt es inzwischen einige Gütesiegel, die auf Basis von unterschiedlichsten Kriterien Ökostrom-Tarife zertifizieren. 

 

 

| Grüner Strom-Label

Um ganz sicher zu gehen, dass 100% grüner Strom fließt und mit meinem Geld kein Strom grün gewaschen wird, kann man sich an Labeln wie dem Grüner Strom-Label orientieren. Es ist das strengste und erste  Ökostrom-Siegel in Deutschland.
Um dieses Label zu erhalten reicht es allerdings nicht aus, Strom aus 100% erneuerbaren Energien zu gewinnen. Es muss zudem nachweislich in Energiewende-Projekte investiert werden. Diese Projekte können öffentlich eingesehen werden. Die Energiewende wird hier also nachhaltig gedacht.
Hier bei uns in Rheinland-Pfalz und ganz in der Nähe unseres Ortes gibt es verschiedene dieser Projekte. In Oberelbert z.B. wurde auf dem Dach der Gemeindehalle eine 9,4 kWp Photovoltaikanlage in Zusammenarbeit mit der Gemeinde installiert. Auf dem Dorfplatz können auf einem Display die Erträge der Anlage von Jedermann eingesehen werden. Das stärkt das öffentliche Bewusstsein für regenerative Energien.
Auch in Koblenz gibt es verschiedene Projekte. Auf dem Dach des KVS-Bus-Depots hat die Naturstrom Rheinland-Pfalz GmbH eine der größten Photovoltaikanlagen in Koblenz installiert. 513 Photovoltaikmodule sind auf eine Dachfläche von 1.700 Quadratmetern aufgebaut werden. Pro Jahr sollen hier etwa 90 Megawattstunden Ertrag geliefert werden. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 25 Haushalten.
Deutschlandweit gibt es zahlreiche dieser Projekte. Die Vielfalt der Projektre ist groß und reicht von Photovoltaikanlagen, über Naturschutzprojekte und Elektromobilitätsladesäulen bis hin zu Biomasseanlagen, Wind- und Wasserkraftanlagen. Schaut hier gerne mal auf der Website vorbei und erfahrt, was es bei euch in der Nähe für Projekte gibt.

Für Anbieter gilt es eine Menge strenger Kriterien einzuhalten um ihre Produkte mit dem Label zertifizieren zu können. Der detaillierte Kriterienkatalog ist ebenfalls öffentlich einsehbar. Die Kriterien sind von Energieexperten/ Expertinnen und Umweltverbänden entwickelt worden. Geprüft wird die Einhaltung dieser Kriterien mindestens alle zwei Jahre durch unabhängige Experten anhand anerkannter Prüfstandards

Kriterien im Überblick:

  • Der Strom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen
  • Der Anbieter besitzt keinerlei Anteile an Atomkraftwerken oder an Kohlekraftwerken
  • pro zertifizierter Kilowattstunde Ökostrom müssen feste Förderbeträge in Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Wind- oder Solaranlagen investiert werden
  • die Herkunft jeder Kilowattstunde Ökostrom ist mit einem Zertifikat bis zum Kraftwerk indem sie produziert wurde nachweisbar (Alleinstellungsmerkmal des Labels)
  • Neue Anlagen müssen immer naturverträglich gebaut werden. Heißt, dass z.B. Solaranlagen nicht auf einem landwirtschaftlich genutzten Acker gebaut werden. Für Windräder gibt es für zusätzliche Naturschutzmaßnahmen
  • Energiewende-Projekte müssen im Vorfeld mit dem Label abgestimmt werden. Alle zwei Jahre wird der Ökostromtarif und alles was dazu gehört genaustens in einem Gutachten überprüft

Herausgeber des Grüner Strom-Label ist der Verein Grüner Strom Label e.V.. Hinter dem Verein stehen sechs Trägerverbände darunter auch drei gemeinnützige Umwelt- und Naturschutzverbände. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Eurosolar, der Deutsche Naturschutzring (DNR), die Verbraucher-Initiative und die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW).

| Keine Panik vorm Tarifwechsel

Bei einem Stromanbieterwechsel geht euch nicht einfach so das Licht aus. Die Versorgung mit Strom ist in Deutschland nämlich gesetzlich garantiert. Auch bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter bleibt ihr mit Strom versorgt.
Ökostrom ist übrigens nicht gleich teurer und der Wechsel ist viel einfacher als man zunächst denkt. Auf der Tarifportalseite „Vergleich dich grün“ könnt ihr Tarife miteinander vergleichen. Die meisten Anbieter übernehmen bei einem Wechsel zu ihnen die Kündigung beim bisherigen Anbieter. Es bedarf nur ein paar Informationen wie Adresse, Zählernummer und Zählerstand. Es ist wirklich einfacher als man denkt und lohnt sich in der Geldbörse, wenn zum Ende des Jahres vergleicht und ggf. den Anbieter wechselt. 

Traut euch. Denn etwas für das Klima zu tun ist kaum einfacher. Je mehr Menschen sich für 100% grünen Ökostrom entscheiden, desto schneller treiben wir die Energiewende voran und der Druck auf Kohle- und Atomkraftwerke steigt.

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